Überblick
Städte der Mittelbreiten weisen allgemeine Klimabedingungen auf, die Hitzestress zu einem häufigen Phänomen während der warmen Jahreszeiten machen, während gleichzeitig das Beheizen von Gebäuden während der kalten Jahreszeiten erforderlich ist. Daher sind heute viele Gebäude mit Systemen zur Gebäudeklimatisierung ausgestattet, die einen sehr großen Energieverbrauch bewirken. Stadtregionen modifizieren regionale Klimate, insbesondere durch die Bildung städtischer Wärmeinseln, sodass im Vergleich zum ruralen Umland Hitzestressgefahren erhöht und Energiebedarfe zur Beheizung von Gebäuden reduziert sind. Globale Klimaprojektionen für die nächsten Dekaden zeigen an, dass die o.a. Tendenzen durch Klimaänderungen weiter verstärkt werden. Das Down-scaling globaler Klimaprojektionen auf urbane Skalen ist jedoch ein bis heute ungelöstes wissenschaftliches Problem. Es ist damit zu rechnen, dass zunehmend Gebäudeklimatisierung eingesetzt wird. Dies wird zu steigenden Energiebedarfen für die Kühlung von Gebäuden und damit zu steigenden Treibhausgasemissionen führen.
Die Forschergruppe 1736 "UCaHS" griff die mit Hitzestress in Städten der Mittelbreiten verbundenen, komplexen wissenschaftlichen Fragen mittels eines multi- und interdisziplinären Ansatzes auf, der Klimatolog/innen, Stadtgeograph/innen und –hydrolog/innen, Mediziner/innen, Architekt/innen, Physiker/ innen und Ingenieur/innen, Stadtplaner/innen und Sozialwissenschaftler/innen involviert. Die Kausalketten,die Klimamodifikationen durch städtische Regionen bis Hitzestressgefahren in Außen- und Innenräumen umfassen, wurden im Detail analysiert. Hitzestressrisiken wurden insbesondere für spezifisch vulnerable Gruppen wie ältere Personen oder Krankenhauspatienten anhand verfügbarer Beobachtungsdaten untersucht.